In der Energiewelt werden viele Prozesse digitalisiert - auch was die Zähler betrifft. Daher stellen die Stadtwerke Bad Homburg seit 2018 auf funkauslesbare Wasserzähler um. Vor-Ort-Termine für das Zählerablesen sollen künftig der Vergangenheit angehören. Die Digitalisierung des Prozesses führt zu mehr Effizienz für Verbraucher und Energiedienstleister.
Vorteile der Funkzähler: Auslesbare Funkwasserzähler ermöglichen eine deutlich effizientere und genauere Zählerablesung: Es werden tagesgenaue Zählerdaten gewonnen, ohne Risiko von Ablese- und Übermittlungsfehlern. Die Verbrauchsabrechnung kann dadurch stichtagsgenau erfolgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die neuen Wasserzähler auf mögliche Störungen aufmerksam machen. Auf Grundlage der empfangenen Datenpakete können Rückschlüsse auf das vorgelagerte Trinkwassernetz gezogen werden. Leckagen oder Wasserrohrbrüche werden künftig schneller ausfindig gemacht.
Infos zum Zählerwechsel: Nach Ablauf der Eichfrist wird der vorhandene Wasserzähler von den Stadtwerken Bad Homburg gegen einen neuen funkablesbaren Zähler getauscht. Der Tausch wird rund zwei Wochen vorher schriftlich angekündigt. Während des Wechsels ist die Versorgung nur kurzzeitig unterbrochen. Wenn über Funk die Zählerstände abgerufen werden, sind die personenbezogenen Daten vor fremdem Zugriff geschützt. Der Kunde muss sich also keine Sorgen machen.
Hinweis: Um den Wasserzähler wechseln zu können, muss gemäß den anerkannten Regeln der Technik, sowie der Trinkwassersatzung der Stadtwerke Bad Homburg ein entsprechender Wasserzähleranschlussbügel in Ihrer Kundenanlage eingebaut sein. Sollte Dies noch nicht der Fall sein, bitten wir Sie im Vorgriff auf den Wasserzählerwechsel durch ein eingetragenes Installateur Unternehmen einbauen zu lassen und uns darüber zu informieren.
Wie funktioniert der Funkwasserzähler? Der neue Funkwasserzähler basiert auf dem Verfahren der Laufzeitdifferenz. Im Zähler wird ein Ultraschallsignal in und entgegen der Durchflussrichtung gesendet. Hierbei ist die Zeit des Signals in Durchflussrichtung kürzer, als die Zeit gegen die Durchflussrichtung. Diese Laufzeitdifferenz ist proportional zur Fließgeschwindigkeit und gibt damit das genaue Durchflussvolumen an. Die ermittelten Daten speichert der Zähler ab. Auf dieser Basis werden relevante Verbrauchswerte als Datenpaket verschlüsselt und per Funksignal an datenschutzgesicherten Funkauslesegeräte gesendet.
Der verwendete Ultraschallzähler sendet mit einer Leistung von < 25 mW (0,025 Watt). Zum Vergleich: Ein Mobiltelefon sendet mit einer Leistung von 2.000 mW, ein Fernsehsender liegt bei 500.000 mW. Die Funksequenz dauert zwischen 4 bis 15 Millisekunden. Da zwischen den Aussendungen eine Sendepause einzuhalten ist, beträgt der maximale Funkzeitraum eines Zählers 86,4 Sekunden pro Tag.
Im Vergleich zu den heutigen Mehrstrahlflügelradzählern enthalten die Ultraschallzähler keine beweglichen Teile. Das heißt: die neuen Funkwasserzähler weisen einen deutlich geringeren Verschleiß auf und sind weniger Stör- und Reparaturanfällig. Die verwendete Batterie hat auch eine längere Lebensdauer. (12 – 16 Jahre laut Hersteller)
Welche Dateninhalte werden übermittelt? Der Funkwasserzähler ermöglicht Messergebnisse in Echtzeit. Das versendete Datenpaket beinhaltet unter anderem folgende Inhalte: Zählernummer, aktuelle Datums- und Zeitangabe, Verbrauchsstände wie beispielsweise Gesamtvolumen und minimaler/maximaler Durchfluss. Auch Temperaturangaben, etwaige Fehlermeldungen und den Systemstatus des jeweiligen Zählers. Die elektronischen Daten des Funkwasserzählers werden turnusgemäß rein zum Zweck der Abrechnung ausgelesen.
Dem Datenschutz kommt eine hohe Bedeutung bei: Datenpakete werden erst einzeln verschlüsselt und danach versendet. Sie lassen keinerlei Rückschlüsse auf persönliches Nutzerverhalten zu. Die Funkwasserzähler bedienen sich dabei eines Sicherheitskonzepts, das die höchste Datensicherheit garantiert und den Anforderungen des „Deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) entspricht.